Willkommen beim
Deutsch-Langhaar Zwinger
vom Spessart
Warum Deutsch Langhaar?
Jagd mit Hund begann für mich als jugendlicher Treiberbub bei Mainz, mit meiner "Biene" einer DK-Hündin und dem kapitalen DK Rüden des Pächters in Kurzhaarkreisen noch zu guten Niederwildzeiten.
Während des Forststudiums ging dann Vernunft vor Hund.
Doch in der ersten Revieranstellung wurde sofort ein, schon erwachsener, Terrier ständiger Begleiter: Hektor von Affeln, ein starker Kurzhaarterrier aus der wilden von Affeln Meute. Hektor ein
reiner Meutehund, konnte anfänglich nichts, außer Jagen, -- aber das perfekt. Er prägte mich für viele Jahre auf Terrier, so dass im Laufe der Zeit 11 Hunde, in wechselnden kleinen Meuten geführt
wurden.
Es waren Zeiten, in denen Drückjagden wieder als effektive Möglichkeit der Bejagung vermehrt entdeckt wurden und
vom Einsatz guter Hunde abhingen. Der Kreis der Jäger mit Stöberhunden war noch klein und unser Anspruch an die Hunde sehr hoch. Selbstständig jagend, mit gutem Fährtenlaut und in brenzligen
Situationen durften sie sich nicht hinter mir verstecken. Das war und ist bis heute gefordert. Von Hunden mit mangelnder Passion und Schärfe, trotz aller Möglichkeiten, die sich ihnen bot oder
Hunde die erst am nächsten Tag wieder am Strick waren, habe ich mich getrennt.
Aber die intelligenten Sauen lernten rasch und es gab Jahre mit übel verletzten Hunden. Auf die Idee mit der kribbelbunten Panzerung sind wir damals leider noch nicht
gekommen.
Die Terrier wurden über die Jahre von drei französischen Griffon Nivernais Bracken verstärkt. Das waren instinktsichere, gesunde Ur-Hunde, Finder mit herrlichem Spurlaut und extremer Passion,
aber leider ohne jede Führerbindung. Getreu ihren Genen, war spaßhaft meine Charakterisierung dieser Rasse: nach 2 Stunden sind sie warm, nach 3 Stunden laufen sie zur Höchstform auf und nach 4
bis 5 Stunden erinnern sie sich an den Mann, der sie geschnallt hat.
Später kamen noch zwei Brandlbracken dazu.
Dann wurde Nelly, meine erste DL-Hündin, für einen Sack ordentliches Futter, aus einer Meute mit katastrophaler Haltung gerettet. Wie Hektor mich auf Terrier prägte, hat mich Nelly für die Deutsch Langhaar begeistert.
Sie war ein souveräner Hund im Alltag und eine hervorragende Jägerin. Nelly fing regelmäßig Sauen an der "Steckdose" und hatte, bei all den Jagden nie eine Verletzung. Selbstständiger Finder,
Kurzjagend und nach dem Treiben wieder am Seil.
Nach ihrem Schlaganfall und unserem letzten Gang in den Wald, wusste ich, was ich wollte. Genug probiert, hatte ich meine Erfahrungen abgeschlossen.
Einen im Alltag ruhigen und verträglichen Hund - denn das macht die meiste Zeit des Zusammenlebens aus - auf der Jagd hoch passioniert, wildscharf, spurlaut und in meinem Umfeld
jagend. Denn ehrlich gesagt habe ich keine Lust mehr stundenlang auf
Hunde zu warten oder sie zu suchen - früher gab es keine Hundeortungsgeräte.
Spur- und Fährtenlaut, nicht nur sichtlaut, sind für mich
Grundvoraussetzung. Stumme Hunde oder Dauerkläffer haben auf der Jagd nichts verloren.
Bei aller Wildschärfe muss der Kopf eingeschaltet bleiben, denn neben den üblen Folgen ist auch mein Kontingent an vielen hundert Stunden Tierarzt und Genesungspflege mittlerweile erschöpft.
Wenn der tägliche Begleiter dann auch noch ein ästhetisch schöner Hund ist, dann wird es perfekt.
Zoe, alias Schnepfenjägers Diva, war meine erste Langhaarhündin, die nicht nur auf meine Verhältnisse, sondern als Vollgebrauchshund beim Deutsch-Langhaar-Verein-Hessen ausgebildet wurde.
Im Verein fand ich eine freundschaftliche Aufnahme, mit ständigem Austausch, bester Ausbildung und korrekten Prüfungsabläufen.
Zoe ist ein Findertyp, steht bombenfest vor und wechselt, wenn sie das Suchengeschirr angelegt bekommt in den erfolgreichen Schweißhundmodus. Eine wohl nicht allzu häufige Hündin, die zwischen
Stöbern und der dazu konträren Schweißarbeit wechselt. Sie geht jetzt langsam ins Altenteil, verletzt sich häufiger und wurde bei den letzten Jagden geschont.
Es dauerte nur kurz und unsere jetzige Zuchthündin Indra vom Fliethbachtal zog als Lehrling von Zoe ein. Bei den Fliethbachern wurde das
Augenmerk auf Wildschärfe gelegt, die Indra bei den ersten beiden Würfen an alle ihre Nachkommen weiter gegeben hat.
Frühes Mitjagen, Praxis und Prägung durch die Meute ist das von mir bevorzugte Modell. Die erfahrenen Hunde zeigen den Lehrlingen "wie der Hase läuft".
Indra ist, und so würden die Altvorderen sie nennen ein "Beutehund": hoch passioniert, im Feld mit schneller Suche, im Wald bei den Sauen gefürchtet. Sie findet, jagt sehr gut fährtenlaut an und
kommt bei gesunden Stücken nach 300-400 m zurück:
Gesundes Wild kann ziehen, krankes Wild wird verfolgt und dank Indras ausgeprägter Wildschärfe, bis jetzt verletzungsfrei, gegriffen. Das kurze Anjagen relativiert die vielfach geäußerte
Sorge vor dem hochläufigen Hund im Treiben. Natürlich gibt es im hohen Holz mal eine kurze schnelle Sichthetze, während im deckungsreichen Gelände ein hochläufiger Hund mit der Nase genauso
schnell oder langsam arbeitet wie jeder Stöberhund. Unter dem Tierschutzaspekt ist das kurze Anjagen, aus meiner Sicht, ein Vorteil gegenüber lang andauernden Arbeiten.
Bei großen Entenjagden in Bayern und Sachsen-Anhalt arbeitet sie als Nachsuchenspezialistin mit Leistungen, die begeistern. Die Erfahrung lehrt, dass die Hunde erst bei entsprechenden
Möglichkeiten zeigen wozu sie überhaupt von Natur aus in der Lage sind.
Heute Saujagd, übermorgen Entenjagd, drei Tage später Hase und Fasan und dazwischen noch eine Nachsuche. Der Deutsch Langhaar deckt, nach entsprechender Ausbildung und Prägung, dieses breite
Einsatzspektrum ab und macht für mich den entscheidenden Teil der Jagd aus.
Nur für die Baujagd sind die Beine dann, zum Glück, doch zu lang!